• Autor: Franz Neumeier
  • Datum: 25. Januar 2010
  • Kategorie: allgemeines

Bin ich der einzige, den Facebook nervt?

Gleich am Anfang betont: Ich hab‘ nichts gegen die Idee von Facebook; und der Erfolg zeigt ja auch, das die Leute sowas wollen. Aber bin ich der einzige, den die Umsetzung nervt? Jeder zweite Link, auf den ich klicke, wird durch das Re-Routing von Facebook bis zum Timeout verzögert. Jede zweite App endet in einer weißen Seite, Browser meldet „Fertig“. Und ganz zu schweigen davon, mal ein neues Element in sein Profil einfügen zu wollen, Einstellungen zu ändern und Ähnliches. Da ist das berühmte „Start klicken um Windows zu beenden“ geradezu beeindruckend logisch und bedienerfreundlich.

Ganz ehrlich: Ich finde in Facebook einfach absolut nichts – egal, was ich machen will, ich muss erst Google anschmeißen und mich durch hunderte Ratschläge wühlen, um der Lösung eines eigentlich super-trivialen Vorgangs etwas näher zu kommen. Vorausgesetzt natürlich, dass sich die Anleitungen nicht auf frühere Versionen von Facebook beziehen, so dass die Schritt-für-Schritt-Anleitungen ins Leere laufen, weil alle Menüpunkte wo anders oder gar nicht mehr da sind. Selbst die Facebook-eigenen FAQ und Hilfe-Seiten bestehen zum großen Teil aus Anleitungen, die Menüpunkte und Aktionen beschreiben, die – zumindest in meinem Facebook – gar nicht existieren, oder jedenfalls nicht an der beschriebenen Stelle.

Bin ich mit 41 schon zu alt für sowas und sollte die Benutzung des Internets lieber meiner 10jährigen Tochter überlassen? Das kann’s doch nicht sein, oder? Bin ich der einzige, dem das so geht?

  • Comments: 14

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14 Kommentare zu “Bin ich der einzige, den Facebook nervt?”


  1. Raphael
    on Jan 25th, 2010
    @ 14:37

    Ich bin noch nicht so alt, würde mich auch als Internetaffin bezeichnen und finde Facebook ähnlich grausig. Wobei die Performance nur einen Teil meines Unwillens ausmacht. Facebook ist mir zu unübersichtlich. Ich habe einfach keine Lust ewig lange Anleitungen zu lesen um bspw. Twitter dort auf der Pinnwand zu integrieren. Im ach so schlechten StudiVZ ging das mit einem Klick. Was bringen all die Millionen Möglichkeiten, wenn es bereits an den Basics scheitert. Ich nutze deshalb Facebook kaum. Ist glaube ich nur gut, wenn es quasi Ausgangsbasis ist. Aber das sind für mich meine Blogs und eben Twitter.


  2. Raphael
    on Jan 25th, 2010
    @ 14:40

    PS: Die erste Zeile der Überschrift des Artikels wird bei mir abgeschnitten, nur das untere Drittel ist zu sehen. Surfe mit Mac und Chrome.


  3. Ulrich
    on Jan 25th, 2010
    @ 15:30

    Facebook hat meiner Meinung nach das Problem der „Eierlegenden Wollmilchsau“: Vom pfiffigen Freunde-Findewerkzeug mit Korkwand-Funktion zum Hinterlassen von Nachrichten ist es nach meinem Empfinden mit der Zeit zur überladenen digitalen Littfaßsäule mit schwer durchschaubaren Zusatzfunktionen mutiert. Ich habe mein Konto längst stillgelegt, da ich es am Ende nur noch als Zeitfresser wahrgenommen habe.


  4. Franz
    on Jan 25th, 2010
    @ 15:41

    ja, das das Problem – es kostet sehr viel Zeit und Nerven. Aber ganz ignorieren kann ich Facebook auch nicht, schließlich ist’s halt doch eine tolle Plattform, um beispielsweise die eigene Website zu promoten – Stichwort: Fanpages. Und wenn man den euphorischen Auguren glauben will, dann geht ohne Facebook im Web bald gar nichts mehr (okay, das haben sie damals von Second Life auch gesagt … ;-) Für die rein private Nutzung hätte ich Facebook allerdings tatsächlich längst aufgegeben.

    @Raphael: Das Darstellungsproblem versuche ich gerade nachzuvollziehen; mit Firefox und Safari unter Mac scheint es keine Probleme zu geben.


  5. Raphael
    on Jan 25th, 2010
    @ 15:55

    Ja habs auch ausprobiert, ist nur im Chrome der Fall.


  6. redaktion42
    on Jan 25th, 2010
    @ 18:16

    Ich bin bei Facebook erst vor ein paar Wochen eingestiegen und muss das Argument der Eierlegenden Wollmilchsau bestätigen. Ich muss noch viel viel lernen. Twitter ist sinnvoller für mich wegen News, Xing hat mehr mit Geschäften zu tun und warum nehm ich Facebook


  7. Franz
    on Jan 25th, 2010
    @ 18:36

    Nichts gegen eine eierlegende Wollmilchsau – bei Mobiltelefonen wünschen wir uns nichts sehnlichster als das. Aber bei den Telefonen hat der Consumer-Markt funktioniert: Erst als mit dem iPhone ein Gerät auf dem markt kam, das (beinahe) alles konnte UND bedienerfreundlich war, hat es sich durchgesetzt. Facebook setzt sich gerade durch, OBWOHL die Usability eine Katastrophe ist. Das ist es, was ich nicht wirklich verstehe …


  8. Franz
    on Jan 25th, 2010
    @ 18:41

    @Raphael: Ich hab‘ versucht nachzuvollziehen, woher das Darstellungsproblem beim Mac-Chrome kommt, aber ich komme auf keinen grünen Zweig. Im CSS ist nichts, was selbst mit viel um-die-Ecke-Denken dazu führen könnte und einen Mac habe ich nicht um es live auszuprobieren. Und Browsershots.org streikt im Moment auch, was Mac angeht …


  9. SEOnaut
    on Jan 26th, 2010
    @ 7:57

    Hi, du hast meinen Segen. Ich finde den Hype echt nicht passend, da die Umsetzung wirklich nicht sehr praktikalen ist.


  10. Ulrich
    on Jan 26th, 2010
    @ 13:41

    Ja, Facebook lebt vom Hype und wird immer mehr als Marketing-Tool genutzt. Aber ähnlich wie bei anderen Angeboten sinkt damit die Attraktivität für den eigentlichen Nutzungszweck. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich um ein Closed-Garden-Projekt handelt. Weshalb soll ich mich als Nutzer, der beworben werden soll, irgendwo anmelden um Werbung zu erhalten? Welchen Mehrwehrt erhalte ich und soll ich dafür „die Katze im Sack kaufen“?

    Ein Problem, dem sich mittelfristig auch Xing stellen muss. Wieviele nervige Statusmeldungen muss ich ertragen, von Leuten die sich damit nur ins Gedächtnis rufen wollen. Am Ende bleiben nur Marketeers übrig, die sich „gegenseitig bestäuben“ und die Karawane der ernsthaften Nutzer ist längst weitergezogen.

    Sinnvoller dürfte es sein, im „offenen“ Web seinen eigenen Auftritt zu pflegen und Kontakte über den „guten alten“ E-Mail-Kontakt und Adressbuch zu pflegen. Twitter ist für mich ein Extrembeispiel, wie sich ein Web-Tool entfremden lässt. Hier wird viel „geblasen“ und wenig konsumiert. Hier wird gefolgt, was das Zeug hält, um im Gegenzug selbst „Follower“ zu erhalten. Twitter-Mitglieder die hundert und mehr Leuten folgen machen sich in meinen Augen leicht unglaubwürdig. Denn wer hat die Zeit auch nur 100 Tweets zu lesen, sollte auch nur jeder der abonnierten Twitter-Mitglieder einen Tweet am Tag posten?

    Alles in allem haftet diesen Konzepten etwas „autoerotisches“ an. Qualitativ hochwertig finde ich Twitter-Konten, die 0 bis 20 Leuten folgen und ein x-faches an Folgenden haben. Es bedeutet, dass sie wirklich interessante Inhalte haben müssen, da ihre Abonnenten nicht auf Basis eines Gegengeschäftes (folgst du mir, folge ich dir), sondern aufgrund der Qualität.

    Hier müssten Marketeers, die Unternehmen in Sachen virales Online-Marketing beraten, ihre Auftraggeber überzeugen, dass es sinnvoll ist, mehr auf Qualität denn als Quantität zu setzen. Hier werden die gleichen Fehler gemacht wie bei der „traditionellen“ Online-Vermarktung mit ihren Tausender-Kontakt-Preisen (TKPs). Anstatt den „Lead“ zu vergolden, wird auf Reichweite gesetzt. Doch was unterscheidet das Internet von anderen Medien? Letztendlich die Interaktivität, für die das Reichweitenmodell nicht wirklich passend erscheint.


  11. Franz
    on Jan 26th, 2010
    @ 14:03

    Da kann ich Dir nur rundweg zustimmen. Allerdings: Vermutlich ist es eben so wie es ist, weil kaum jemand wirklich Qualität anzubieten hat. Da würden all die Schaumschläger und Abschreiber ganz schnell arbeitslos. Leider funktioniert das System trotzdem irgendwie, weil Content-produzierende Schaumschläger und leichtgläubige Konsumenten sich gegenseitig stützen.
    Und ob Facebook womöglich in ein paar Monaten wieder out ist, stört ja keinen wirklich. Dann wird halt die nächste Sau durchs Dorf getrieben. Die große Herde der Nachmacher folgt brav und diejenigen, die es eigentlich besser wissen, folgen dem Wahn, weil sie nur die Wahl zwischen „dabeisein“ und „kein Geld verdienen“ haben …


  12. Nila
    on Jan 28th, 2010
    @ 10:24

    Ich war einige Zeit bei Facebook dabei. Schätze ein halbes Jahr und habe mir mal das Ganze angesehn. Denn was man nicht kennt, kann man auch nicht „bewerten“. Ähnlich erging es mir auch bei Twitter.
    Fazit: Habe meinen Account bei Facebook wieder gelöscht. Zu unübersichtlich, die ganzen Spiele nerven, außerdem war ich eigentlich so gut wie nie „drinnen“. Bei Twitter hingegen bin ich gerne geblieben ;)


  13. jan
    on Jan 30th, 2010
    @ 19:47

    Also mich nervt dieses mit Facebook etc auch, es gibt ja fast nichts anderes mehr, auch das mit Twitter und wie das alles heist


  14. Ecki
    on Jan 31st, 2010
    @ 21:40

    An facebook nervt mich total diese ständige Einladerei und Spieleanfragen, aber man muss ja nicht jeden Quatsch mitmachen, oder kündigt einfach seinen Zugang. Und fertig ist der Salat!

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