• Autor: Franz Neumeier
  • Datum: 11. Dezember 2009
  • Kategorie: allgemeines

Ego-SEO: So wirst Du gefunden

Es gibt Menschen, die haben es im Web besonders schwer. Zum Beispiel ein bekannter, der zufällig den gleichen Namen wie ein bekannter Neonazi trägt – und mit selbigem selbstverständlich nichts zu tun hat. Nur: Wer seinen Namen googelt, trifft auf jede Menge Schmutz und Berichterstattung über diesen Schmutz. Gar nicht cool, wenn da ein Personalchef oder ein potenzieller Geschäftspartner sucht.

Aber selbst wenn man kein derart großes Problem hat – schön und nützlich ist es schon, wenn jemand meinen Namen googelt und dabei auch wirklich mich und nicht einen anderen Franz Neumeier findet. Noch besser: Mein Name taucht gleich in allen der zehn ersten Suchergebnisse auf. Aber wie ist das zu schaffen? Ich nenne das mal salopp „Ego-SEO“.Mit einer einzigen, und wenn auch noch so gut Suchmaschinen-optimierten Website ist das natürlich nicht zu schaffen. Denn es bleiben immer noch neun weitere Suchergebnis-Positionen, die es zu besetzen gilt. Zu schaffen ist das mit Namedropping auf gut gerankten Websites sowie über das, was die entsprechenden Anbieter gerne „Reputation Management“ nennen: Myonid, Yasni und Co. Ebenfalls hilfreich: Eintrag in Experten-Listen, Buchveröffentlichungen, eigene Software.

Namedropping

Namedropping setzt voraus, dass man Zugang zu diesen Websites hat. Am einfachsten ist noch das häufige Posten (mit dem echten, eigenen Namen in der Signatur!) in bekannten und bei Google gut gerankten Foren. Als Journalist tue ich mich auch relativ leicht, hier und da einen Artikel mit meinem Namen in der Autorenzeile bei bekannten Newsportalen und themenspezifischen Spezialsites unterzubringen. Aber mit etwas Anstrengung (und guten Texten) gelingt das auch Nichtjournalisten.

Namedropping funktioniert, weil diese Websites bei Google generell für alles immer vorne stehen. Aktuell erlebtes Beispiel: Bei aller Bescheidenheit habe ich im Moment im deutschsprachigen Bereich mit cruisetricks.de die einzige Website, die ausführlichst und umfangreich über das neue Kreuzfahrtschiff Oasis of the Seas berichtet, inklusive exklusiver Bilder. Weil das Blog aber ganz neu ist, tauchen bei Google auf den ersten Ergebnisseiten nicht meine Seiten, sondern die vereinzelten und in keiner Weise umfangreichen Artikel der einschlägigen Nachrichtenportale auf. Logisch, nachvollziehbar. Google vertraut dem neuen Blog halt noch nicht.

Für Namedropping bedeutet das: Bringst Du Deinen Namen auf einer der hoch gerankten Sites unter, tauchen diese Seiten mit Deinem Namen oft auch in der Suche ganz vorne auf.

Reputation-Management-Sites

So kontrovers und kritisch man Anbieter wie Myonid, Yasni oder 123people sehen kann, weil sie letztlich persönliche Daten noch einfach im Web zugänglich machen – sie haben auch einen großen Vorteil: Die Seiten dieser Anbieter sind hervorragend Suchmaschinen-optimiert und ranken bei der Suche nach Personennamen in der Regel sehr weit vorne. Ein kostenloser Eintrag bei diesen Diensten sicher also oft weitere Plätze unter den Top 10 der Suchergebnisse. Der Aufwand ist sehr gering, der Nutzen enorm. Und wer sich um persönliche Daten sorgt: Man muss die Profile dieser Anbieter ja nicht bis ins letzte Detail ausfüllen. Name und Wohnort reichen für den Zweck, um den es uns hier geht, schon weitgehend aus.

Übrigens: Experten-Portale wie Brainguide haben einen ganz ähnlichen Effekt, ebenso öffentliche Profile bei Xing und Linkedin.

Natürlich helfen Wikipedia-Einträge – sofern man so prominent ist, dass das Sinn macht. Facebook, Myspace sind ebenfalls gerne genommen, soweit das jeweilige Profil zumindest teilöffentlich ist.

Und: Bilder! Einfach mal ein Foto von sich selbst (größere Auflösung bevorzugt Google) gut mit dem eigenen Namen vertaggen und bei Flickr, auf die eigene Website, in Foren-Signaturen hochladen. Denn Google listet gerne auch Foto- und Video-Ergebnisse in den Top 10, wenn das Keyword passt.

Allerweltsnamen

Besonders schwer tun sich all diejenigen, die einen häufig vorkommenden Namen haben. „Christian Müller“ muss schon dankbar sein, wenigstens einen Treffer in die ersten 10 Suchergebnisse zu kriegen, wohingegen „Adebar Graubergsheimer“ die Google-Ergebnisse vermutlich mit Leichtigkeit unter seine Kontrolle bringen kann.

Hier hilft nur, den eigenen Namen mit bestimmten Themen zu verknüpfen, so dass man zumindest bei einer Suche wie „Franz Neumeier Webdesign“ in den Top 10 vorkommt, wenn man schom beim Namen allein kaum eine Chance hat. Die schon erwähnten Expertenportale können hier hilfreich sein, aber auch wenn man vielleicht ein Buch veröffentlicht hat (auch eBooks tun’s da eventuell schon), eine eigene Software geschrieben hat oder ähnliches. Entscheidend ist, dass das Buch, die Software auf hoch gerankten Websites erwähnt wird, beispielsweise weil das Buch, die Software eben im Katalog diverser Online-Shops angeboten wird.

Schon auf Platz 1?

Wer in der komfortablen Position ist, mit seinem Namen schon auf Ergebnisplatz 1 zu stehen, braucht sich natürlich erst einmal nicht anzustrengen. Interessant ist aber trotzdem, wer auf den folgenden Plätzen kommt; vielleicht steht da jemand mit gleichem oder ähnlichem Namen, mit dem man nicht verwechselt werden möchte. Oder vielleicht taucht innerhalb der ersten zehn Ergebnise ein Eintrag auf, den man lieber etwas versteckt haben möchte. Dann lohnt es sich, für zusätzliche Ergebnisse in den Top 10 zu sorgen, um die nicht so tollen Einträge einfach nach hinten zu verdrängen.

Probiert’s mal aus. Es ist erstaunlich, wie einfach und unaufwändig das oft funktioniert.

  • Comments: 3

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3 Kommentare zu “Ego-SEO: So wirst Du gefunden”


  1. Steffen
    on Dez 11th, 2009
    @ 15:43

    Super Artikel! Wichtig sind eigentlich 2 sehr unterschiedliche Komponenten:
    * eine Möglichkeit, sich selbst überhaupt selbst darstellen zu können (als Profil)
    * Reichweite auf das Profil (was nützt es, ein tolles Profil zu haben, das keiner besucht?)

    Yasni bietet dafür als erster Anbieter eine ECHTE Personensuche. D.h. man kann passende Personen zu einem Begriff finden. Beispiel: http://www.yasni.de/?query=SEO.

    Sucht man beio Google nach SEO wird man alles Mögliche und zu 100% Websites zum Thema aber KEINE passende Person finden. Bei den bisherigen „Personen-Check-Seiten“ kann man alles zu einem Namen finden aber eben keine Person wenn man den Namen nicht weiß.

    Da auf Yasni.de täglich viele hundertausend Suchen stattfinden kann man so ganz ohne Google gefunden werden (was unsere über 1 Mio. Inhaber von Personenprofilen natürlich wissen;-).


  2. Christian
    on Dez 11th, 2009
    @ 19:07

    Na ja, bei Yasni ist ja auch nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich sage nur aktuell die Problematik rund um den „Bilderklau“, der von Martin Missfeldt erst vor einigen Tagen in seinem Blog große Runde gemacht hat. Das ging aber an meinen Vorredner. Der obige Artikel ist top, genau das sollte man heute alles beherzigen, denn man hat ja die Möglichkeit seine Online Reputation selbst zu beeinflussen, daher sollte man die Chance auch nutzen, diese aktiv zu steuern.


  3. Steffen
    on Dez 11th, 2009
    @ 19:30

    @Christian: sorry, wenn durch meinen Kommentar der Eindruck entstanden sein sollte, dass bei Yasni alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Ich hatte eigentlich nur versucht, die Komponenten der Sache „Ego-SEO“ und den aus unserer Sicht möglichen und zur Verfügung gestellten Beitrag dazu darzustellen.

    Die bei Martin Missfeldt angesprochene Problematik gehört dagegen weder zum Thema des Artikels oben noch zu unserem Geschäftsmodell (wie sich jeder denken kann bringt fehlgeleiterer Traffic nicht wirklich was und wir haben das bei 11 Mio. Visits monatlich lt. IVW wohl sicher logisch nachvollziehbar nciht nötig – wir haben das also weder forciert noch war vorherzusehen, dass Google Bilder auf anderen Websites uns zurechnet noch hat das Ganze relevante Ausmaße). Dass wir darauf nicht eingegangen sind lag lediglich daran, dass Martin Missfeldt offenbar selbst durch reißerische Wortwahl und unnötiges Aufbauschen (er schreibt ja selbst, dass es ihn betreffend sofort aktiv behoben wurde) Suchmaschinenoptimierungseffekte erreichen wollte. Bei so etwas wollen wir kein Spielverderber sein ;-)

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