• Autor: Franz Neumeier
  • Datum: 4. Dezember 2007
  • Kategorie: seo-news

Paid Links, eine Geschichte der Missverständnisse

Google’s Matt Cutts fühlt sich offenbar selbst nach monatelangem Predigen immer noch missverstanden beim Thema Paid Links, zu deutsch: Gekaufte Links, bezahlte Textlinks, Text-Anzeigen. Schon 2005 („Text Links and PageRank„) machte er klar, dass die Suchalgorithmen bezahlte Links entdecken können und Google bezahlte Links nicht gut findet. Trotzdem kocht das Thema immer wieder hoch, wie jetzt wieder in einem Blog-Beitrag („Selling Links that pass PageRank„) bei Matt Cutts, in dem er Beispiele für problematische Kauf-Links präsentiert.

Selbst Randy Fishkin (SEOmoz) meldet sich heute wieder zu diesem Thema zu Wort („A Solution to the Paid Link Debate – Sponsored Editorials„) mit einem etwas windig klingenden Vorschlag, das Problem zu lösen.

Welches Problem eigentlich?

Bezahlte Links sind keine wirkliche Qualitätsempfehlung für eine andere Seiten. Die Links existieren nur, weil jemand dafür bezahlt. Warum sollte Google diese Links also berücksichtigen bei der Bewertung der Qualität einer Website? Googles Bewertung basiert stark darauf, wie viele (thematisch passende) Links auf eine Seite zeigen. Spam und andere Tricks verwässern diese Bewertung, also werden sie als negativ betrachtet.

Was offenbar gerne missverstanden wird: Google schreibt mit dieser Regel niemandem vor, dass er keine Links kaufen oder verkaufen darf. Google sagt lediglich, dass keine gekauften Links akzeptiert werden, die sich auf die Bewertung, auf den PageRank einer Website auswirken. Es gibt also ein ganz einfaches Gegenmittel: Gekaufte Links Google-konform als solche kennzeichnen, nämlich mit dem Attribute „rel=“nofollow“ oder einen internen Redirect über eine URL, die in der robots.txt vom Crawlen ausgeschlossen ist.

Dumm ist das nur für all diejenigen, die Paid-Link-Tricks für SEO benutzen. Beispiel: Blogger dafür bezahlen, dass sie thematisch passende Blog-Beiträge schreiben und dann – ganz zufällig – auf die Website des Auftraggebers linken, funktioniert damit nur als Traffic-Bringer, aber nicht mehr als Suchmaschinen-Optimierungs-Methode. Und wer das „nofollow“ vergisst, riskiert wegen Spam abgestraft zu werden. Zu Recht, wie ich finde.

Und ganz dumm ist es für einen ganzen Industrie-Zweig, der sich darauf spezialisiert hat, anderen Leuten hohe PageRanks für deren Webseiten zu versprechen, indem sie PageRank-Transfers via bezahlter Links vornehmen. Wer sich auf solche Spielchen jetzt immer noch einlässt, ist selbst Schuld.

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