SEO und CMS – vor noch nicht allzu lange Zeit war das ein gewaltiges Problem. Zu viele Parameter, endlose Zeichen- und Zahlenketten statt anständiger URLs, massives Duplicate-Content-Risiko,und noch viel mehr. Heute sind die meisten Content Management Systeme zwar in Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung zwar irgendwie brauchbar, optimierten statischen Seiten aber unterlegen.
Klar ist es schön, wenn eine URL über mod_rewrite http://www.domain.com/?;3;4 lautet statt http://www.domain.con/index.php?parameter1=3090923;parameter2=sfoi43usdfsdfoi. Immerhin erfassen Suchmaschinen diese Seiten, zumindest solange keine Session-ID als Parameter vorkommt. Aber was ist, wenn jemand zu dieser Seite linkt und sich nicht die Mühe macht, einen anständigen Linktext zu formulieren? Dann fehlt im Linktext das für uns so wichtige Keyword. Und auch User bekommen anhand des Linktextes keinen Hinweis darauf, was sie hinter dem Link wirklich erwartet.
Okay, es gibt auch CMS, die das hinkriegen. WordPress beispielsweise generiert die „Dateinamen“ aus dem Titel eines Blog-Eintrags. Oft will man da aber anders formulieren, als es für einen Linktext sinnvoll ist. Für Umlaute gibt’s ohnehin keine anständige Umsetzung in der URL.
Endgültig in die Katastrophe rennt aber, wer eine schon vorhandene Website in ein neues CMS umziehen will. Plötzlich gehen sämtliche Inbound-Links ins Leere und müßten über 301-Redirects mühsam umgeleitet werden. Das geht aber erst, nachdem der Content vollständig ins neue CMS umgezogen ist, weil zuvor ja die URLs der einzelnen Seiten gar nicht feststeht. Je nach Größe der Website führen Links also Tage oder Wochen lang ins Nichts. Was Google davon hält, wissen wird. Was wir auch wissen ist: Sämtliche indizierte Seiten bei Google werden erst einmal wertlos; adieu Top-Ranking, zumindest bis der Content im neuen CMS wieder indiziert ist und der Suchmaschinen-Algorithmus hoffentlich schlau genug ist, den Umzug als solchen zu erkennen und den vermeintlich massenhaft neu hinzugekommenen Content nicht als Spam deutet (oder als Duplicate Content zu den bisher indizierten Seiten).
Sensationell finde ich deshalb ein relativ neues CMS, das sich noch im Beta-Stadium befindet, aber schon reichlich stabil läuft, und das all diese Probleme im Griff hat: MODx CMS. Ich bin im Moment gerade dabei, eine meiner Websites umzuziehen – auf einen anderen Server und von statischen Seiten nach MODx. Was mich dabei wirklich von MODx überzeut hat ist die Möglichkeit, meine alte Verzeichnisstruktur, Dateinamen einschließlich der (zugegeben damals recht dämlich gewählten) Dateiendung .shtml eins zu eins auf dem neuen Server abzubilden. Weder User, noch Linkpartner noch Google werden etwas Nennenswertes davon merken, dass die komplette Website den Server wechselt und in ein CMS umzieht. Nur die Administration der Website wird danach ein Kinderspiel sein im Vergleich zur nervigen Pflege der statischen Seiten zuvor.
Neben den hervorragenden SEO-Eigenschaften (dazu gehört auch, dass man title-Tag, URL, Name einer Datei im Menüeintrag, description-Tag und vieles mehr jeweils unabhängig voneinander individuell definieren kann), ist MODx CMS auch sonst ein extrem flexibles Content Management System mit sensationell einfachem und zugleich leistungsstarkem Navigationsmenü-System. MODx versteht sich als Framework, so dass auch die Programmierung von Erweiterungen und das Einbinden externen Codes beeindruckend glatt läuft. Wer richtig tief einsteigen will, beschäftigt sich mit dem Snippet Ditto 2.0. „Snippet“ wird der Leistung nicht wirklich gerecht, denn dieses Ding ist eine eierlegende Wollmilchsau wenn es darum geht, beliebige Contentquellen zu aggregieren und in MODx-Seiten einzubauen.
Okay, genug geschwärmt. Vor allem unter SEO-Aspekten ist MODx CMS derzeit das Maß aller Dinge. Da sich das Script sehr einfach installieren läßt: Einfach mal ausprobieren. Und laßt mich wissen, was Ihr davon haltet!
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