Ist es schlimm, wenn eine Website sowohl unter „domain.de“ als auch unter „www.domain.de“ erreichbar ist und dabei die selben Seiten ausliefert? Ja, ist es. Aber nicht so schlimm, wie häufig geschrieben wird.
Fakt 1: www.domain.de ist eine Subdomain zu domain.de, auch wenn dass www. ein Quasi-Standard für HTML-basierten Content im Internet ist. Technisch ist www.domain.de also etwas anderes als domain.de.
Fakt 2: Die meisten Webhoster unterscheiden nicht zwischen den beiden Formen und leiten User auf immer den selben Content, egal, ob das www. da ist oder nicht.
Fakt 3: Suchmaschinen mögen Duplicate Content nicht. Als Duplicate Content wird grundsätzlich alles bezeichnet, was unter verschiedenen URLs gleichen oder sehr ähnlichen Content liefert. Der Ansatz der Suchmaschinen ist hier durchaus sinnvoll: Warum sollten sie den gleichen Content mehrfach erfassen? Schließlich geht es darum, dem Suchmashcinen-Benutzer Informationen zu liefern. Da reicht es, wenn man eine Info auch nur einmal speichert.
Fakt 4: Duplicate Content führt nicht automatisch zu einer Abwertung einer Website. Was bei diesem Thema gerne übersehen wird: Außer in Fällen, wo identischer Content gezielt und massiv zum Spamming eingesetzt wird, wirkt sich Duplicate Content nicht zwingend negativ auf das Ranking einer Seite aus. Vielmehr erfassen Suchmaschinen meist das erste Vorkommen von Content und ignorieren weitere, spätere Vorkommen des selben Contents. Sonst wäre es ja auch ein Leichtes, das Ranking etablierter Websites kaputt zu machen, indem man einfach deren Content kopiert und massenhaft auf anderen Sites publiziert.
Fakt 5: Der Webmaster hat keinen Einfluß auf die Suchmaschinen-Crawler. Das bedeutet, die Crawler gehen ihren Weg, ohne Rücksicht darauf, ob der Webmaster ihn lieber auf der Website-Variante mit oder ohne www. sehen würde. Im unangenehmsten Fall erfaßt der Crawler die gesamte Site primär ganz bunt gemischt, mal mit und mal ohne www. und betrachtet die jeweils andere Hälfte als Duplicate Content.
Wie läßt sich also www. in den Griff bekommen?
Um sicher zu gehen, dass nicht Teile der eigenen Website ignoriert werden, gibt es einen einfachen Weg, das www. vor der Domain zu erzwingen: Alle Anfragen werden per .htaccess-Datei per PermanentRedirect (error code 301) auf die www.-Variante weitergeleitet.
Dazu legen Sie im Document-Root-Verzeichnis der jeweiligen Domain eine neue Datei an, die den Namen .htaccess trägt und folgenden Inhalt hat (oder ergänzen eine schon vorhandene .htaccess):
RewriteEngine On
RewriteCond %{HTTP_HOST} !^www.meinedomain.de$
RewriteRule ^(.*)$ http://www.meinedomain.de/$1 [L,R=301]„meinedomain.de“ ersetzen Sie dabei natürlich durch Ihre eigene Domain. Außerdem muss der jeweilige Hoster die Nutzung der .htaccess zulassen, weil das Ganze sonst naturgemäß ins Leere läuft.
Wer mit WordPress arbeitet, kann sich die Sache mit einem Plugin noch einfacher machen: die Plugins no www. Plugin und enforce www. Plugin läsen das Problem automatisch. Gefunden bei seo-radio.de.
Stellt sich noch die Frage, warum Google & Co nicht in der Lage sind, das www.-Problem selbständig zu erkennen und zu ignorieren. Zum einen scheint das bei Google inzwischen bis zu einem gewissen Grad der Fall zu sein. Zum anderen wäre es aber durchaus problematisch für Fälle, wo ein Webmaster www. bewußt als Subdomain einsetzt und dort eben wirklich anderen Content ausliefert. Technisch betrachtet entspricht das den Regeln und es wäre unfair, ihn dafür zu bestrafen. Abr wer schlau ist, läßt einfach dei Finger von solchen Varianten, beugt sich dem Druck der Massen und verwendet als echte Subdomain eben etwas anderes als www.
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