Datenschutz – ein Plädoyer für Offenheit

Das Datenschutz-Kind ist längst im Brunnen und ertrunken. Ein paar Features bei Google Buzz und Facebook zu deaktivieren hilft schon längst nicht mehr, unsere persönlichen Daten unter Kontrolle zu halten. Es sind doch gar nicht (nur) wir selbst, die wir unsere Daten öffentlich machen. Darüber haben wir keinerlei Kontrolle. Außer wir ziehen uns eine Papiertüte über den Kopf und setzen uns in einen abgedunkelten Kellerraum ohne Internet und Telefon.

Du sitzt in einem Cafe, jemand am Nachbartisch macht ein Foto. Am selben Tag steht das Foto bei Flickr. Zwei Tage später erkennt Dich jemand auf dem Foto, taggt Dich, und schon bist Du mit Namen und Foto, Ort und Zeit des Cafe-Aufenthalts auffindbar. Panik! Jetzt weiß der Chef, dass ich nicht gearbeitet habe. Böses Flickr ist schuld an meiner Entlassung.

So ein Quatsch! Hättest Du das alles getwittert, hätten jeder nur gefragt: „Wie kann er nur? Das geht niemanden etwas an und interessiert auch keinen.“ Und natürlich bist Du dann selbst schuld an Deiner Entlassung. Und hättest Du Deinen Chef nicht um bezahlte Arbeitszeit betrogen, hätte er erst gar keinen Grund gehabt, Dich zu entlassen.

Aber macht online/offline wirklich noch einen Unterschied? Weiterlesen »

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Wie erklärt man Twitter so, dass man es sofort versteht?

Martin Oetting hat in seinem Blog-Beitrag „Das Gesetz des Schulhofs“ etwas Bemerkenswertes geschafft: Er erklärt Social Media in einer kurzen, einfachen Analogie, so dass jeder es sofort versteht. Am besten passt die Erklärung meiner Meinung nach auf Twitter, das Leute üblicherweise gar nicht verstehen, wenn sie nicht selbst schon eine Weile in Twitter unterwegs sind (und selbst von denen haben es viele noch nicht richtig verstanden).

Insofern: Vielen Dank für den Beitrag, der sicher Vielen helfen wird, die Vorträge zu Social Media halten müssen und sich immer schwer tun, das Phänomen erst einmal kurz und bündig zu beschreiben, ohne dabei die Hälfte der Zuhörer schon in den ersten Minuten zu verlieren.

Ganz nebenbei spricht der Beitrag auch noch ein paar andere Wahrheiten gelassen aus, die vor allem Medienschaffenden aus den klassischen Medien natürlich nicht gerne hören. Zitat: „Die Ansagen auf der Lautsprecheranlage verkommen allmählich zu einer Art lästigem Hintergrundgeräusch – obwohl immer wieder auch durchaus Wichtiges dazwischen ist.“ – Wer sich auf seiner TV-Fernbedienung mal bis Kanal Nr. 68 durchgearbeitet hat, versteht, was Martin Oetting damit vermutlich meint ;-)

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